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#MiSA Report zur Themenwoche des Masters an der BFH

Die Themen­woche im Juli stand ganz im Zeichen der Frage, wie Daten in der Sozialen Arbeit gewinn­brin­gend und syste­ma­tisch einge­setzt werden können. Das Motto «Mit Zahlen helfen» tönt so span­nend, dass wir Teil­neh­merin Nadia Rozza gebeten haben, uns ihre Eindrücke von der Woche zu schil­dern.

  • #MiSA Report zur Themenwoche des Masters an der BFH

Vor dem Start des Moduls tauchte bei mir und weiteren Studie­renden die Frage auf, warum quan­ti­ta­tive Daten in der Sozialen Arbeit wichtig sind. Da war ein Perspek­ti­ven­wechsel wichtig: Der Fokus lag jetzt nicht mehr bei der Klientel, sondern fragte, wie Orga­ni­sa­tionen und die poli­ti­sche Ebene entscheiden.

Im Zusam­men­hang mit Daten ist die recht­liche Perspek­tive von grosser Rele­vanz. Daher war eine Auffri­schung zum Thema Daten­schutz ange­sagt, damit wir wissen, welche Daten bei daten­wis­sen­schaft­li­chen Anwen­dungen effektiv geschützt werden müssen. Nach diesem inten­siven und span­nenden Tag ging es tags drauf mit künstli­cher Intel­li­genz weiter. Für viele Studie­rende war in Zusam­men­hang mit der Sozialen Arbeit neu und anre­gend, welche Möglich­keiten sich dadurch für die Soziale Arbeit ergeben.

Wie erklärt man den Unter­schied zwischen tradi­tio­neller Statistik und «Machine lear­ning»? Ganz einfach mit einem Birchermüesli! Beim «Machine lear­ning» lernt das System aus vergan­genen Birchermüesli-Rezepten, welche Zutaten für ein Birchermüesli häufig gebraucht wurden und kann daraus Grund­re­geln für die Erstel­lung eines Birchermüeslis ableiten. Bei der tradi­tio­nellen Statistik werden die Regeln hingegen vom Menschen defi­niert und wenn die Regeln befolgt werden, dann wird ein bestimmtes Resultat erzielt.

Wir haben auch über die Gefahren von Stereo­typen beim Einsatz von künstli­cher Intel­li­genz gespro­chen. Die künstliche Intel­li­genz hat häufig sehr verall­ge­mei­nernde und geschlechts­s­pe­zi­fi­sche Vorstel­lungen: Wir haben beispiels­weise mit Hilfe des Compu­ter­pro­gramms «DALL-E» aus Text­be­schrei­bungen Bilder gene­riert. Wenn man «DALL-E» Glauben schenkt, sind alle IT-Mitar­bei­tenden männlich und tragen eine Brille. Als Sozi­al­ar­bei­terin lässt das aufhor­chen, ange­sichts der Bedeu­tung von Diversität in unserem Beruf.

Am nächsten Tag gingen die Dozie­renden darauf ein, was Daten­das­h­boards sind und welchen Nutzen Dash­boards in der Sozialen Arbeit haben. Konkret geht es darum, Situa­tionen mit Kenn­zahlen zu beob­achten und Entscheide statis­tisch zu unterstützen. Die Kenn­zahlen müssen natürlich vorher gut überlegt sein, damit sie nützliche Ergeb­nisse liefern. Ausserdem werden Dash­boards einge­setzt, um Bedarfe zu ermit­teln. Beispiels­weise möchte ein Sozi­al­dienst wissen, ob die Fall­zahlen über eine bestimmte Zeit gestiegen sind. Dadurch kann der Entscheid legi­ti­miert werden, die Stel­len­pro­zente der Dienst­stelle zu erhöhen.

Anhand von Dash­boards können wir uns in der Sozialen Arbeit somit einen Überblick über Daten und unser Handeln schaffen. Gleich­zeitig können wir mit den Zahlen auch die Öffent­lich­keit infor­mieren und ein Bewusst­sein für die von uns geleis­tete Arbeit schaffen.

Die Themen­woche fand ihren Abschluss mit dem Thema «Wirkung» und der Frage «Was wäre geschehen, wenn?» Diese Frage ist beispiels­weise rele­vant, um die Wirkung eines Arbeits­in­te­gra­ti­ons­pro­gramm zu messen. «Hätte die Klientin oder der Klient auch ohne die Teil­nahme am Arbeits­in­te­gra­ti­ons­pro­gramm einen Job gefunden?»

Mit dem Ende der Themen­woche war mir und vielen weiteren Studie­renden klar, weshalb quan­ti­ta­tive Daten in der Sozialen Arbeit von grosser Wich­tig­keit sind. Sie helfen uns, Entscheide zu treffen, Ziele zu errei­chen und können ausserdem als Unterstützung dienen. Der Umgang mit Daten muss jedoch auch gesetz­lich gere­gelt werden, um Miss­brauch zu verhin­dern.

Die Dozie­renden haben uns die komplexen Themen verständlich erklärt und ihre Begeis­te­rung und Fach­kom­pe­tenz haben die Lernat­mosphäre positiv beein­flusst.

 

Text: Nadia Rozza/ 17.07.2023

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